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Mit dem Zug von Zürich nach Leipzig

Zürich HB   10.09.06 ab 19:44

Leipzig Hbf 11.09.06 an 06:57

Die Haustüre ist zu. Schlüssel habe ich gar keinen (wieder ein paar Gramm Gewichtsersparnis). Ich setze mich auf das mit Sattel- und Lenker­taschen recht schwere Rad und fahre die ersten 10 Meter von zu Hause weg. "Wohin geht's?" fragt der Nachbar. "Nach Leipzig".

Es war schon lange mein Wunsch, die Wirkungsstätte von Johann Sebastian Bach zu besuchen und dort in der Thomaskirche an seinem Grab zu stehen, hatte ich doch gerade das Buch von seiner zweiten Frau gelesen: Die kleine Chronik der Anna Magdalena Bach. Noch vor ein paar Jahren hätte ich bei Bach die Nase gerümpft. Aber die Reise mit Susi Huber nach Erfurt, Weimar und Eisenach - auf den Spuren Bachs - und die Choräle, die wir dort einstudiert haben, haben mich gelehrt, den alten Meister zu schätzen. Ein Zweig des Jakobswegs führt durch Leipzig, die 'Via Regia'. Da konnte ich mehrere Leidenschaften vereinen: Bach, Pilgern, Radfahren. Nach langer und ausführlicher Planung stand die Reiseroute bis ins kleinste Detail fest. Der Fusspilger folgt einfach dem Jakobsweg. Der ist aber nicht immer für Fahrräder geeignet. Da musste ich mit Hilfe von Radtourenkarten Alternativwege suchen und trotzdem so weit als möglich dem Jakobsweg folgen. So entstand mit meinem Pilgerkollegen Hans das Vorhaben der Radpilgertour von Leipzig in die Schweiz.

Endlich ist es soweit. Ich bin unterwegs.

Die S- Bahn ist überfüllt und mit dem Rad wird es schwierig. Am Zürcher Hauptbahnhof verlade ich das Rad im Gepäckwagon der City Night Line. Diesen Zug habe ich gewählt, weil er direkt von Zürich bis Leipzig fährt und umsteigen mit dem Rad mühsam ist (Anmerkung: das war 2006, seit einigen Jahren muss man mindestens einmal umsteigen). Da kommt Hans. In unserer engen Kabine sind zwei Betten übereinander und kaum Platz für das Gepäck. Wir begeben uns in den Speisewagen. Die Fahrt mit dem City Night Line führt über Basel nach Deutschland. Irgendwann gehen wir schlafen, einer nach dem anderen, denn es kann sich nur einer in der Kabine bewegen. Ob ich geschlafen habe? Vielleicht. Irgendwann steht der Zug ganz lange still. Ich sehe nach und lese FULDA am Bahnhofsschild und denke an all das, was ich bei der Vorbereitung über Fulda gelesen habe und was mich dort erwarten wird. Nach einer Stunde bewegt sich der Zug wieder. Noch bevor uns der Schlafwagenschaffner weckt, stehen wir auf - so ungefähr nach Erfurt - und erhalten ein Früh­stück.

City Night Line Gepäckwagen mit Fahrradabteil

Leipzig Hauptbahnhof