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Kaiserin Elisabeth
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Elisabeth von Österreich

Sisi ist uns bestens bekannt von den Sisi Filmen, wo sie als bezauberndes junges Mädchen darge­stellt wird. In Wirk­lichkeit war sie eine scheue, egoistische und realitätsfremde Person.

Im Alter ist aus ihr eine einsame Frau geworden auf der Flucht vor sich selbst.

Besonders in ihrem späteren Leben war sie ständig und rastlos unterwegs. Sie flüchtete sich in romantische Schwärm­ereien – schliesslich lebte sie im Zeitalter der Romantik. Sie sah sich selbst als Titania aus Shakespeares Sommer­nachts­traum, träumte von den alten Griechen und verehrte den Helden Achilles. Sie versteckte sich hinter Fächer und Sonnen­schirm und wollte nur in Ruhe gelassen werden. Sie las mit Leidenschaft Gedichte von Heinrich Heine und schrieb selber Gedichte nach der Art Heines.

Sisi:

Ich wollt, die Leute liessen mich in Ruh und ungeschoren, Ich bin ja doch nur sicherlich ein Mensch, wie sie geboren Es tritt die Galle mir fast aus, wenn sie mich so fixieren; ich kröch gern in ein Schneckenhaus und könnt vor Wut krepieren.

Franz Josef errichtete ihr im Lainzer Tiergarten in Wien die Hermesvilla, um sie in seiner Nähe zu behalten, aber ihr doch den von ihr gesuchten Freiraum abseits des Hofzeremoniells und die Abgeschiedenheit von der Öffentlichkeit zu geben. Ganz nach ihrem romantischen Denken wurde die Villa eingerichtet. So sind die Wandmalereien im Schlafzimmer nach Motiven aus Shakespeares "Sommernachtstraum" nach Entwürfen von Hans Makart ausgeführt. Die ausführenden Künstler waren u. a. Georg und Gustav Klimt.

Auch die Hermes Villa konnte sie nicht halten und sie reiste rastlos kreuz und quer durch Europa. Dazu wurden ihr zwei Waggons zur Verfügung gestellt. Den Salonwagen gibt es nicht mehr, aber der Schlafwagen wurde restauriert und steht im Technischen Museum in Wien.

Schlafwagen von Kaiserin Elisabeth im technischen Museum in Wien Schlafwagen der Kaiserin Elisabeth
 

Sisi hatte schwere Schicksalsschläge zu verkraften:

Kaiserin Elisabeth

Am Ende des 19. Jh. tauchten die Anarchisten auf. Ihr Ziel war die Welt von den gekrönten Häuptern zu befreien. Einer davon war Luigi Luccheni, ein junger Italiener, Postbeamter in Lausanne.

Sisi kam nach mehren Kuraufenthalten an Kurorten in Europa (Bad Kissingen, Bad Nauheim), wo sie Linderung von ihrem Ischiasleiden suchte, nach Genf.

Obwohl sie als Gräfin von Hohenembs in Beglei­tung einer Hofdame reiste, blieb sie nicht uner­kannt und am 9. September 1898 erschien eine Zeitungs­notiz, die besagte, dass Elisabeth von Österreich im Hotel Beau Rivage abgestiegen sei.

Luigi Luccheni war in Genf, weil er den Herzog von Orleans ermorden wollte. Er las die Notiz und disponierte um. Er hatte sich eine kleine Feile mit einer scharfen Spitze zugelegt.

Sisi hatte eine Einladung von Baron Rothschild zum Mittag­essen in Pregny am Genfer See. Am 10. September verliess sie das Hotel Richtung Schiff. Da begegnete sie ihrem Mörder. Der stach zu. Sisi stand wieder auf und ging auf das Schiff. Dort brach sie zusammen. Eine Stunde später starb sie im Hotel.

Der Sarg mit Sisi verlässt das Beau Rivage

Luccheni wurde festgenommen, verbrachte 12 Jahre im Gefängnis und beging dann Selbstmord.

Franz Josef war schwer getroffen. Auch Katherina Schratt konnte ihn nicht trösten.

Sisi wurde in der Kapuziner­gruft in Wien bestattet. Noch heute sind stets frische Blumen auf ihrem Sarg.

Sisi:

Wie war ich einst so jung und reich an Lebenslust und Hoffen. Ich wähnte nichts an Kraft mir gleich. Die Welt stand mir noch offen. Ich hab geliebt, ich hab gelebt, ich hab die Welt durchzogen; Doch nie erreicht, was ich erstrebt. – Ich hab und ward betrogen!

Leichenwagen der Kaiserin Elisabeth bei der Augustinerrampe

Leichenwagen der Kaiserin Elisabeth bei der Augustiner­rampe am Weg zur Kapuzinergruft
(digital bearbeitetes Foto)